
© PROSPER X GmbH
Im Gespräch mit der Stadtglanz Y
Interview mit unserem Geschäftsführer Marcel Frenzel
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an großen, interaktiven Bildschirmen, mitunter selbst gebaute 3D-Drucker, Bastler-Ecken und gleich mehrere Kicker: Irgendwo zwischen Beratung, Hardware, Software und Projektmanagement ist das Team von PROSPER-X mit Sitz im Braunschweiger Schimmelhof tätig.
Digitaler Wandel
Marcel, PROSPER—X, ehemals CARLECTRA, befindet sich in einem umfangreichen Transformationsprozess. Damit verbunden stellt sich die Frage: Wo kommt ihr her – und wo soll die Reise hingehen?
Die CARLECTRA GmbH ist im Jahr 2007 als Ausgründung des Entwicklungsnetzwerks projekt REGION BRAUNSCHWEIG GmbH, heute: Allianz für die Region GmbH, entstanden. Als Netzwerkinitiative im Innovationsfeld „Fahrzeugelektronik“ stand die Stärkung beim OEM (Original Equipment Manufacturer, sprich Erstausrüster; Anmerk. d. Red.) sowie auch der regionalen Kompetenzen, insbesondere bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, im Fokus.
Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, habe ich in 2013 die Gesellschaft beraten und damit die Grundpfeiler für die jetzige strategische Ausrichtung gesetzt. Aus der ursprünglichem Netzwerkorganisation wurde das – wie wir gern sagen – wohl älteste Start-up Braunschweigs mit Beratungs- und Dienstleistungsmentalität. Verbunden mit einem stetigen Wachstum und der zunehmenden Digitalisierung haben wir unser vorhandenes Wissen aus Wirtschaft, Industrie, Informatik und Engineering konsolidiert, unsere Corporate Identity geschärft und damit verbundene Elemente den Entwicklungen angepasst.
Du bist seit 2016 Geschäftsführer des Unternehmens. Wie würdest du die Entwicklung seitdem beschreiben? Was war dir dabei wichtig?
Disruptiv und zukunftsorientiert. Wir haben unser bisheriges Geschäftsmodell gewogen und für zu leicht empfunden, haben das Portfolio umgekrempelt, verwenden neueste Technologien und Methoden, entwickeln Ideen und Innovationen. Wer Innovationen, Ideen und Projekte vorantreiben will, braucht ein starkes Netzwerk aus Partnern, mit denen sich der eigene Wirkungskreis erweitern lässt. Mit Silo-Denken kommt man heute nicht weiter. So leben wir eine Kultur des Miteinanders, des Ausprobierens, des Fehlermachens, des Helfens, des Vernetzens. Wir wollen unkompliziert, echt und vielseitig sein – aus meiner Sicht wichtige Aspekte in einer sich stets veränderten Arbeitswelt und mit dem Anspruch eines attraktiven Arbeitgebers und sich als Ideenschmiede positionieren.

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© Leevke Struck | PROSPER X GmbH
Die Allianz für die Region GmbH ist einer eurer Gesellschafter. Wie würdest du deine Verbundenheit zur Region beschreiben?
Im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeiten konnte ich viele interkulturelle Eindrücke sammeln, habe einiges von der Welt gesehen und an interessanten Orten gelebt. Aber auch Europa, Deutschland und besonders der Harz, wo ich aufgewachsen bin, haben viel zu bieten. So hat es mich früher schon oft nach Braunschweig gezogen. Ich mag es einfach, in Braunschweig und der Region zu sein.
Legst du Wert darauf, dass ihr die Region mit eurem Unternehmen, eurem Tun und Handeln, mitbestimmt und prägt?
Zukunft kann man gestalten. Das ist mir über Unternehmensgrenzen hinaus wichtig. Die Wirtschaft benötigt weiter Fachkräfte und wir als Unternehmen haben zusammen mit Politik und Gesellschaft die Verantwortung, unsere Region zu entwickeln und zu vermarkten. Als regionaler Arbeitgeber legen wir Wert auf eine zeitgemäße Führungskultur, ein interessantes Arbeitsumfeld und Gestaltungsspielräume bei der Arbeit. Neben einem positiven Betriebsklima sind uns die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie ein starker Teamzusammenhalt sehr wichtig. Bei uns stehen die Türen auf, auch verbringen wir des Öfteren gemeinsam unsere Freizeit. Auch die Konsole ist bei uns ein ständiger Begleiter und nicht mehr wegzudenken (lacht).

© Leevke Struck | PROSPER X GmbH

© Leevke Struck | PROSPER X GmbH
Du gestaltest das regionale Geschehen auch über persönliche Engagements mit, etwa bei den Wirtschaftsjunioren …
… Ich bin überzeugt vom Mehrwert und Engagement des Vereins. Eine starke Plattform mit sinnvollen Projekten, um in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft etwas zu bewegen. Insbesondere das Thema der digitalen Transformation treibt mich um. Ich habe bereits in diesem Umfeld gearbeitet und kenne die Bedenken und Herausforderungen des Mittelstands dazu. Zusammen mit einem befreundeten Wirtschaftsjunior haben wir im letzten Jahr den Arbeitskreis „Digital“ gegründet.
„Wir machen den Fortschritt sichtbar und den digitalen Wandel erlebbar“
Innerhalb kurzer Zeit seid ihr mit Blick auf Mitarbeiter:innen und Kund:innen kräftig gewachsen. Was zeichnet euch aus deiner Sicht aus?
Unser Alleinstellungsmerkmal: Wir vereinen vier Elemente unter einem Dach. Wir kreieren Hardware und Software, übernehmen das komplette Projektmanagement und fungieren als Berater. Wir verstehen die Projekte in allen Facetten und machen für mittelständische Unternehmen, die Ideen, Projekte und Prototypen realisieren wollen, den Fortschritt sichtbar und den digitalen Wandel erlebbar.
Schwerpunkt dieser Ausgabe ist Transformation. Inwiefern nimmst du die Transformation hinsichtlich der Branchen wahr, die ihr bedient?
Die Digitalisierung ist als Schlagwort allgegenwärtig und steht für einen großen Umbruch der Gesellschaft: kulturell, technologisch und wirtschaftlich. Wenn wir die Digitalisierung als bloße technische Veranstaltung oder als ein Software-Update ansehen, übersehen wir diesen Wandel. Es geht nicht mehr ausschließlich darum, Produkte zu verkaufen, sondern Ökosysteme für passgenaue Dienste anzubieten, die unser Leben und Arbeiten tatsächlich verbessern. In Plattformen und Vernetzungen zu denken und Geschäftsmodelle rund um die Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln, ist die erste ökonomische Herausforderung für Unternehmen, vom Start-up aus der Energiebranche bis zum automobilen Weltkonzern. Das kann beliebig komplex gestaltet werden. Wenn allerdings der erste Grundstein erstmal gelegt ist, dann kann der digitale Wandel durchaus Spaß machen.
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Den vollständigen Beitrag aus der Stadtglanz Y, Ausgabe September 2018, kannst du hier nachlesen.